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Costa Rica Reisebericht

4 Wochen Costa Rica - Ein persönlicher Reisebericht

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11.12.2005

Die lange siebenstündige Busfahrt dauerte bis 12.30 Uhr, als wir endlich in San José ankamen. Dann erstmal zu Mittag gegessen und weiter ging's Richtung Cartago und von dort aus den nächsten Bus nach Valle Orosi, dem angeblich schönsten Tal in ganz Costa Rica.

Hier sind wir in der von deutschen geführten Unterkunft "Orosi Lodge" untergekommen. Beim Betreten des Zimmers staunten wir nicht schlecht: alles sauber, eine kleine Küchenzeile, Kaffeeautomat (mit Kaffeepulver, Zucker und Kaffeeweißer), Kühlschrank, Nachtschränke,... Und aus der Dusche kam sogar genug und vor allem richtig heißes Wasser. Für den Fall einer Verstopfung im WC stand sogar schon der Pimpel bereit. Echter Luxus.

Im Dorf selbst sind wirklich kaum Touristen zu sehen. Abends besuchten wir noch einen Gottesdienst mit Elektro-Orgel (den wir aber wieder frühzeitig verließen, da wir nicht viel verstanden).

12.12.2005

Nach einem leckeren Frühstück im Hotel fuhren wir mit dem Taxi zum ca. 10 Kilometer weiter gelegenen Nationalpark Tapanti. Hier liefen wir zwei ausgeschilderte Wege ab. Es ging an vielen kleinen Flüssen vorbei und gab einen tollen Blick auf einen Wasserfall.

Im Tapanti-Nationalpark
Im Tapanti-Nationalpark

Plötzlich wurden wir von einem heftigen Regenguss überrascht. Zurerst konnten wir uns in einem kleinen Holzhäuschen unterstellen. Als es schon fast aufhörte, trauen wir uns hinaus und auf den Rückweg, aber der Regen überraschte uns ein zweites Mal, so dass wir im Dauerlauf zum Eingang des Parks liefen und unser Taxi bestellten. Klatschnass und auch etwas kühl freuten wir uns riesig auf eine warme Dusche.

Schade, eigentlich wollten wir den Park noch weiter erkunden und danach evtl. noch angeln gehen (es gab dort eine Stelle, bei dem einem der Fang anschließend gleich frisch zubereitet wird). Naja, man kann halt nicht alles haben.

13.12.2005

Da es die ganze Nacht hindurch geregnet hatte und morgens immer noch nicht aufhörte, entschieden wir uns zur spontanen Abreise. Wir wollten zum Manuel Antonio-Nationalpark. Ruckzuck waren die Sachen gepackt und los ging's mit dem Taxi - eigentlich nur bis Cartago, aber da die Zeit sehr knapp war und wir unbedingt den Bus von San José aus bekommen mussten, ließen wir uns gleich bis zum richtigen Busbahnhof in die Hauptstadt fahren.

Nach dem Ticketkauf saßen wir auf einer Bank und warteten auf den Bus. Während ich noch den Regenschutz für den Rucksack einpackte, kam ein Tico an und sprach uns auf Spanisch an. Zum Glück hatte ich mich nicht 100% auf ihn konzentriert, und so bekam ich mit, wie ein anderer Tico neben mir unseren kleinen Rucksack unter der Bank zu sich unter seine Beine geschoben hatte! So ganz sicher war ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht über die Situation. Erst, als ich den Rucksack ergriffen und wieder zu mir gezogen hatte und die Ticos daraufhin weggingen, wurde mir die Sache klarer: die wollten tatsächlich unseren Rucksack klauen.

Den Rest der Wartezeit passten wir doppelt so gut auf... Es waren dann aber auch immer ein paar Polizisten direkt in der Nähe, scheinbar ist das Problem hier allgegenwärtig.

Die Busfahrt dauerte mal wieder volle vier Stunden. Endlich kamen wir in Manuel Antonio an. Unsere Wunsch-Hotels (laut Reiseführer) waren leider alle bereits belegt, andere sahen sehr schäbig aus oder waren sehr teuer (über 50 USD).

Ein Tico zeigte uns ein paar Cabinas in einer düsteren Ecke - unser Misstrauen war eigentlich sehr groß, trotzdem gingen wir mit ihm mit. Obwohl nichts passierte, machte ich mir auf dem Rückweg Vorwürfe, überhaupt so weit mitgegangen zu sein. Wieder etwas gelernt...

Dann sahen wir mit einem Mal eine große Gruppe von Affen, wie man es uns auch hier "versprochen" hatte. Es waren vielleicht 20 Stück, die (verbotenerweise) von einem Touri mit etwas zum Essen angelockt wurden. Sie hangelten sich einer nach dem anderen über die Stromkabel, die quer über die Straße gespannt waren. Süß!

Schließlich fanden wir doch noch ein winziges Kellerzimmer für 40 USD in einem ansonsten sehr guten Hotel. Immerhin gab es ein eigenes Bad und eine gut funktionierende Klima-Anlage. Die ist hier auch wirklich zu empfehlen, es war nämlich die ganze Zeit extrem heiß und schwül.

Abends gingen wir gegenüber vom Strand im Marlin Restaurante essen, das wohl bisher beste des ganzen Urlaubs! Hier konnten die Ticos also mit einem Mal doch kochen. Danach tranken wir noch ein paar Bier in der einzigen richtigen Bar in der Nähe, die sogar mal rockige Musik Gitarrenmusik spielte. Wir hatten gar nicht mehr viel Geld mitgehabt, und als wir die Rechnung bekamen, waren wir froh, dass es so gerade eben noch passte.

Auf dem Rückweg zum Hotel bot uns ein durchgeknallter Tico mit einer eigenartig schmatzenden Stimme noch einen Joint an, ein zweiter wollte ein paar Cent für sein aus Palmenblättern geflochtenes Kunstwerk. Wir kamen aber sicher im Hotel an.

14.12.2005

In den letzten Tagen hatten wir mehrfach spanische Tageszeitungen gekauft. Fast jeden Tag war ein Foto und/oder Zitat von Jürgen Klinsmann auf der Titelseite zu sehen, denn Costa Rica wird im Juni 2006 das Eröffnungsspiel gegen Deutschland spielen. Jeder der mitbekam, dass wir Deutsche sind, sprach uns deswegen an. Der Hotel-Angestellte an der Rezeption sogar jedes Mal, wenn er uns sah.

Der Tag begann leicht bewölkt. Wir gaben unsere Wäsche ab (nicht nebenan für 200 Colones pro Einzelteil, sondern bei einem anderen Hotel einen riesigen Sack voll für 3000 Colones) und verbrachten den Tag dann am schönen und langen Strand.

Die Wellen waren hier sehr groß und wild. Eine erwischte mich ziemlich heftig, so dass ich unter Wasser die Orientierung verlor und ein ganzes Stück Richtung Strand gespült wurde. Dabei kugelte ich mir den linken Arm aus! Während ich noch ganz überrascht über soviel Schmerzen aus dem Wasser torkelte, hatte ich ihn genauso schnell mit einer Bewegung wieder eingekugelt... Glück gehabt!

Als wir dann auch noch im Reiseführer lasen, dass hier in den vergangenen Jahren jeweils 5-10 Menschen pro Jahr ertrunken waren, waren wir von da an nur noch sehr vorsichtig im Wasser, immer mit festem Bodenkontakt.

Ein paar fußballspielende junge Ticos vertrieben uns schließlich von unserem Liegeplatz, von wo aus wir gerade noch eine Wellenreiter-Übungsstunde und die fischenden Pelikane beobachtet hatten.

Das Abendessen gab es wieder im bewährt guten Marlin, wo es dann plötzlich heftig anfing zu regnen. Und wieder ein Absacker in der Bar nebenan, von wo aus wir ein Faultier beobachten konnten, wie es an einem Stromkabel an der Straße langsam entlangkletterte.

15.12.2005

Frühes Frühstück im allgegenwärtigen "Musmanni", dann ging es in den Nationalpark Manuel Antonio. Der Eingang lag etwas versteckt hinter einem kleinen Bach, den man zunächst einmal überqueren musste. Einige ältere Ticos hatten diese Marktlücke entdeckt und zwei Boote quer über den Bach gelegt, so dass wir gegen eine kleine Spende (freiwillig!) bequem rüberkonnten.

Im Nationalpark waren wir eine der ersten Besucher des Tages, was natürlich sehr angenehm war. Gleich am Anfang gab es eine wunderbare Aussicht auf einen Traumstrand, den man nicht alle Tage geboten bekommt.

Der Strand im Manuel Antonio-Nationalpark
Der Strand im Manuel Antonio-Nationalpark

Wir liefen verschiedene Wege, mal weniger beschwehrlich, mal anstrengender. Zum Beginn eines Weges stand auf dem Schild, dass es vielleicht ein wenig schwierig werden könnte, aber dass man als Entschädigung eine echte Natur-Erfahrung bekäme. Nun, so richtig schwierig war der Weg nicht, aber es ging über einige steile Auf- und Abgänge, durch mehrere kleine Flüsse und durch etliche Schlammpfützen zu einem kleinen Wasserfall. Dieser war dann ziemlich unspektakulär, aber der Weg ist hier ja das Ziel...

So langsam füllte sich der Park mit vielen Touris und auch ganzen Gruppen, so dass es mit dem Baden an unserem "Privatstrand" nichts mehr wurde. Dafür sahen wir aber etliche Cappucino-Affen (oder auch Weiss-Gesicht-Affen genannt), ein Faultier, viele Schmetterlinge, Spinnen, große Eichhörnchen, viele verschiedene Vögel,... So hatten wir viel zu fotografieren und zu filmen.

Am Strand hatte sich eine kleine Horde Affen gesammelt, weil sie wohl auf Futter von den Touris hofften. Einmal wurden sie dann sogar gefüttert, zum Ärger eines Guides - das Füttern ist hier nämlich streng verboten und wird sogar mit Geldstrafe geahndet.

Als die Affen keine Chips mehr bekamen, haben sie sich eben selbst Kekse geklaut. Eine Affen-Mutter mit ihrem Baby-Äffchen auf dem Rücken beeindruckte uns am meisten. Wirklich sehr süss!

Cappucino-Affen am Strand von Manuel Antonio
Cappucino-Affen am Strand von Manuel Antonio

Gegen Mittag waren wir dann aber auch wieder so fertig von der Sonne, dass wir zum Ausgang gingen und uns danach ein Eis und mehrere frische Fruchtsäfte in einem Cafe gönnten. Am Strand kauften wir dann noch für ein paar Cent eine Ananas von einem Anhänger. Bei unserem Hotel konnten wir uns ein Messer ausleihen, so dass wir uns mundgerechte Stücke der Ananas zum Strand mitnehmen konnten.

Die Wellen waren auch heute wieder groß und gewaltig, und die Pelikane waren auch wieder mit uns im Wasser. So faulenzten wir noch eine ganze Weile am Strand, bis uns der Hunger wieder zu unserem Lieblings-Restaurant an der Strandpromenade führte, wo wir je einen ganzen frittierten Fisch mit Salat, Reis und Folienkartoffel genossen.

16.12.2005

Den Tag begannen wir mit einem Spaziergang zum weiter oben gelegenen Cafe Milagro, wo man sehr gut frühstücken konnte. Es sah hier aus wie in einem typischen deutschen "Dritte-Welt"-Cafe.

Blick von oben auf den Strand von Manuel Antonio
Blick von oben auf den Strand von Manuel Antonio

Gleich nebenan war der Fincas Naturales Butterfly Garden, wo wir eine Führung nur zu zweit bekamen. Unser Guide Eric erzählte uns sehr viel über die verschiedenen Tiere. Wir sahen Frosch-Eier auf und unter einem Blatt, einen weißen und einen durchsichtigen Frosch, zwei Faultiere, Eidechsen, viele Schmetterlinge, Kolibris, Affen, eine Fledermaus,... Eine interessante 2-stündige Führung, trotz dem stolzen Preis von 25 USD pro Person.

17.12.2005

Weil's gestern so schön war, sind wir heute nochmal zum Frühstück ins Cafe Milagro (dieses Mal allerdings mit dem Bus), da wir auch dem Geldautomaten in der Nähe noch einen Besuch abstatten mussten. Danach unsere letzten Stunden am Strand, wo wir uns beide noch einige tiefrote Stellen von der Sonne holten. Ele hatte von einem herumlaufenden Tico eine Kokosnuss gekauft und bekam gleich darauf von einem Reggae-Man noch eine (frisch vom Baum) geschenkt.

frische Kokosnuss am Strand von Manuel Antonio
frische Kokosnuss am Strand von Manuel Antonio

Beim Abendessen im Marlin hatten wir Glück und sahen nochmal ca. 20 Affen über ein Stromkabel krabbeln. Ein Affe saß eine ganze Weile auf dem Restaurant-Schild, das hätte ein super-Erinnerungsfoto gegeben - leider hatten wir dieses Mal keine Kamera mit.

Beim Aus-Checken aus dem Hotel fragte uns der gleiche Hotel-Angestellte mal wieder, ob wir denn aus Deutschland kämen, und was wir denn zum Eröffnungsspiel Deutschland gegen Costa Rica halten würden (es war wohl das vierte oder fünfte Mal, dass er uns dies fragte...).

18.12.2005

Früh morgens um 6:00 Uhr ging es mit dem Bus nach San José und von dort aus weiter nach Heredia. Wir wollten unseren letzten Tag nämlich nicht wieder in Alajuela verbringen. Heredia ist deutlich kleiner und ruhiger und auch nicht viel weiter vom Flughafen entfernt. Außerdem wollten wir der berühmten Kaffeeplantage Cafe Britt einen Besuch abstatten.

So checkten wir für 27 USD im Hotel Ceos in der Nähe des zentralen Parks ein und machten uns auf den Weg zu Cafe Britt. Die nächste Führung sollte aber erst um 15:00 Uhr beginnen, das war noch drei Stunden hin. So probierten wir einige Schokolinsen und ließen uns von dem Manager der Führungen zu einem Eiscafe einladen. Dieser nette Spanier konnte ganz gut deutsch, da er mal als Hotel-Manager in Deutschland gearbeitet hatte.

Als wir dann nach einem längeren Spaziergang pünktlich kurz vor 15:00 Uhr wieder bei Britt waren, sagte man uns, dass die Führung schon im Gange wäre und wir uns aber dazugesellen konnten. Man bot uns an, nur noch 10 USD statt 19 (pro Person) bezahlen zu müssen.

Da heute Sonntag war, konnte man leider keine der Maschinen im normalen Betrieb sehen. Die Gruppe war auch gerade fertig mit der Erklärung der Produktionsstätte und es ging in einen Theaterraum. Wir ahnten schon schlimmes, aber es kam noch gruseliger: Hier wurde uns anhand eines Theaterstücks, unterbrochen von dokumentierten Diabildern, die Geschichte des Cafes erläutert und dabei natürlich viel Werbung für den eigenen Cafe gemacht.

Die meisten Gäste (überwiegend ältere Amerikaner) fanden die lustig gemeinten Theater-Einlagen wohl tatsächlich witzig. Wir aber fühlten uns total fehl am Platz. Ele wurde dann zum Nachspielen einer früheren Heirat auf die Bühne gebeten. Zum Dank gab es einen Werbe-Hut von Cafe Britt. ;-)

Nach dem 45-minütigen Theaterstück war die Tour, nachdem die Leute in den Souvenir-Shop geführt wurden, auch schon zu Ende, was uns ziemlich empörte! Es erschien uns alles wie bei einer Werbe-Veranstaltung, nur dass man hier noch für bezahlen sollte. Einer der Guides sah uns und nahm uns freundlicherweise noch zu einer Ecke mit Kaffeepflanzen, um uns ein paar Details über den Anbau, Wachstumsbedingungen, Ernte, usw. zu erzählen.

Da wir aber im Internet und im Reiseführer etwas von einer 2-3 stündigen Führung (und nicht Werbe-Show-Veranstaltung) gehört hatten, waren wir sehr enttäuscht, was der Guide wohl auch gemerkt haben muss. So bekamen wir noch einen Kaffee ausgegeben und als wir schließlich bezahlen wollten, hieß es, die Tour wäre für uns kostenlos... Nun ja, so hatten wir immerhin nichts ausgegeben, aber den letzten Tag in Costa Rica hätten wir dennoch bestimmt sinnvoller verbringen können.

Abends aßen wir in einem für costa-ricanische Verhältnisse richtig noblen Restaurant für Einheimische. Sehr lecker! Anschließend fanden wir in der Nähe noch eine In-Bar, wo sich scheinbar die Jugend und Studentenschaft Heredias findet. Bei ein paar Flaschen Imperial ließen wir unseren Urlaub hiermit ausklingen!

19.12.2005

Rückflug über Miami (wieder Stess pur bei so einem chaotischen Flughafen) und Paris nach Münster. Zu Hause erwartete uns bereits das bitterkalte Wetter...

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